Die Region & ihre Landwirtschaft

 Die Rheiderländer Ackermarsch: Weites Land unter weitem Himmel

Die Rheiderländer Ackermarsch:
aus der Vogelperspektive

Das Gebiet, in dem der Landwirtschaftliche Naturverein (LNV) “Rheiderländer Marsch” e. V. tätig ist umfasst eine Fläche von rund 4500 ha Ackerland. Dieses Gebiet liegt im Nordwesten Niedersachsens an der deutsch – niederländischen Grenze. Im Norden grenzt es direkt an den Dollart. Die Region besteht aus 8 Poldern, die seit ca. 1700 nach und nach dem Meer abgerungen und eingedeicht wurden. Somit ist das Gebiet von einer offenen und weiten Polder- und Deichlandschaft geprägt, die nur einen geringen Baum- und Strauchbewuchs aufweist.

Vor rund 50 Jahren war der überwiegende Teil der Höfe noch Gemischtbetriebe mit Ackerbau und Milchviehhaltung. Die Betriebsgrößen lagen zwischen 30 bis max. 60 ha. Aufgrund des enormen Strukturwandels in der Landwirtschaft sind heute nur noch rund 40 Betriebe in der Region tätig. Die Flächenausstattung dieser jetzt auf Pflanzenbau spezialisierten Betriebe hat sich auf durchschnittlich 100 – 120 ha erhöht. So wie sich die Betriebsstrukturen verändert haben, hat sich auch das Spektrum der angebauten Kulturen gewandelt. Wo früher noch Tulpen, Grassamen, Rübensamen, Kümmel, Feldsalat, Buschbohnen und Erbsen neben Getreide und Raps standen, ist heute eine großflächige, getreidebetonte Agrarlandschaft vorzufinden. In ihr steht der Winterweizen weit an erster Stelle, gefolgt von Gerste und Raps. Spezielle Kulturen wie Zuckerrüben, Luzerne oder Mariendisteln werden zusätzlich in geringerem Umfang bestellt. Letztlich hat der ständige Fortschritt in der Agrartechnik eine nachhaltige Veränderung der Region bewirkt.
Für den Laien scheint diese Entwicklung hin zu immer größer werdenden Strukturen mit der Zerstörung der Lebensräume für die Tierwelt verbunden zu sein. Eine genaue Betrachtung zeigt jedoch, dass der großräumige Ackerbau Lebensraum für viele Tierarten ist. Für einige ist diese “Agrarsteppe” sogar Vorraussetzung für ihr Aufkommen und letzter Zufluchtort geworden.